Über 1.100 Kolleginnen und Kollegen des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes folgten heute den Streikaufrufen der Gewerkschaften ver.di und GEW in Dresden. Vor dem Volkshaus forderten sie für ihre gute und gesellschaftlich enorm wichtige Arbeit die entsprechende Anerkennung.
Die Rednerinnen und Redner, unter ihnen die Erzieherin Sonja Franke und der stellvertretende DGB-Bezirksvorsitzende Markus Schlimbach, forderten die kommunalen Arbeitgeber auf, endlich ein Angebot auf den Tisch zu legen. Gleichzeitig kritisierten sie die Darstellung, dass Erzieherinnen rund 3.300 € im Monat verdienen. Dieses Gehalt kann eine Erzieherin erst nach 17 Jahren ununterbrochener Vollarbeitszeit bei dem gleichen Arbeitgeber erreichen und trifft nur auf wenige Beschäftigte zu. Ausbildungs-, Studien- oder Kindererziehungszeiten nicht eingerechnet. Über 80% der Beschäftigten müssen zwangsweise in Teilzeit mit durchschnittlich 30 Wochenstunden arbeiten.
In den letzten Jahren haben sich die Anforderungen gerade für Erzieherinnen und Erzieher deutlich erhöht: Sprachförderung, Inklusion und naturwissenschaftlich-technische Frühförderung gehören ebenso zu ihrer Arbeit wie Bewegungserziehung, Integration und regelmäßige Elternarbeit.
Die Erzieherinnen und Erzieher wissen, dass der Arbeitskampf bis zu einem Angebot der Arbeitgeber fortgesetzt werden muss. Ab 18.05.2015 werden die Streiks in Dresden weitergeführt.