Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 60 - 21.07.2022

Licht und Schatten bei der Entwicklung der Monatsentgelte in Sachsen. Landkreis Görlitz bundesweit beim Anteil der Geringverdiener an der Spitze.

Zu den aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit zu den Monatsentgelten in Deutschland und Sachsen sagte der sächsische DGB – Vorsitzende, Markus Schlimbach, heute in Dresden:

„Der Anstieg der Löhne in allen Regionen und Branchen in Sachsen ist ein gutes Signal. Auch die durchschnittliche Steigerung des Medianlohns in Höhe von 4,4% in Sachsen kann sich gegenüber den 2,6% in ganz Deutschland sehen lassen. Der Kampf der Beschäftigten um bessere Löhne, die Angleichung Ost an West und um mehr Tarifverträge hat in den letzten Jahren in Sachsen an Stärke gewonnen. Die Erfolge schlagen sich nun nicht nur im Portemonnaie, sondern auch in der Statistik nieder. Wir holen auf.“

Die Daten zeigten aber neben Licht auch viel Schatten und den „enormen Handlungsbedarf“. „Die Lohnunterschiede zwischen den Städten und Landkreisen sind nicht hinnehmbar und es gibt Branchen, die offensichtlich noch nicht verstanden haben, dass Fachkräfte nicht mit Niedriglöhnen zu gewinnen und zu halten sind. Das Gastgewerbe und die Leiharbeit sind traditionell die Problembranchen und auch im Jahr 2021 gab es in diesen Branchen die niedrigsten Löhne“, so Schlimbach.

Auch der Blick auf den Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnbereich in Sachsen biete „keinen Grund zum Jubeln“. Der Landkreis Görlitz habe bundesweit mit 40,9% den höchsten Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnbereich. Dicht gefolgt vom Erzgebirgskreis mit 40,5%, der im letzten Jahr noch diesen „unrühmlichen Spitzenplatz“ innehatte.

„Sachsen darf nicht länger das Land der Negativrekorde sein. Bei den Niedriglöhnen steht Sachsen mit Görlitz an der Spitze, bei der Tarifbindung bundesweit an letzter Stelle und beim fehlenden Anspruch auf Bildungszeit steht Sachsen auch gar nicht gut da“, sagte Schlimbach.

Der sächsische DGB-Chef hat auch klare Vorstellungen, wo für bessere Löhne angesetzt werden muss. „Tarifverträge und Mitbestimmung sorgen für gute Löhne und schützen vor Niedriglöhnen. Sie müssen in Sachsen flächendeckend in allen Betrieben zur Normalität werden. Die Politik muss jetzt zügig die Rahmenbedingungen für die Erhöhung der Tarifbindung schaffen. Vor allem durch eine Tariftreueklausel im Vergabegesetz“, sagte Schlimbach.

In der Anlage finden Sie unsere Auswertung der Daten der Bundesagentur für Arbeit: „aktuell“ 9/2022 „Licht und Schatten bei der Entwicklung der Monatsentgelte in Sachsen“

 

Als Artikel auf unserer Homepage finden Sie die Auswertung hier.


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