Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 17 - 03.03.2022

DGB Sachsen fordert soziale Absicherung für alle Beschäftigten und den Stopp von Minijobs

Der Vorsitzende des DGB Sachsen Markus Schlimbach hat angesichts der heute vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut veröffentlichten Daten zu Minijobs in Sachsen die soziale Absicherung für alle Beschäftigten und den Stopp von Minijobs gefordert.  

„Minijobs bieten keine soziale Absicherung und führen geradewegs in die Altersarmut. In Sachsen sind mehr als 208 Tausend Beschäftigte geringfügig entlohnt. Darunter mehr als 135 Tausend ausschließlich im Minijob und knapp 73 Tausend im Nebenjob. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Beschäftigten ohne soziale Absicherung arbeiten müssen und wir fordern die Bundesregierung auf, Minijobs ab dem ersten Euro in die Sozialversicherung einzubeziehen“, sagte der sächsische DGB Vorsitzende Markus Schlimbach.

Die von der Bundesregierung geplante Anhebung der Minijobgrenze von 450 Euro auf 520 Euro und die Kopplung der Grenze an zukünftige Mindestlohnerhöhungen lehne Schlimbach „strikt ab“. Damit würden Minijobs weiter ausgebaut, was auch angesichts der Erfahrungen während der Corona-Pandemie absurd und fahrlässig sei.

„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Minijobs nicht krisenfest sind. Die Beschäftigten standen als erste auf der Straße und hatten weder Anspruch auf Kurzarbeitergeld noch auf Arbeitslosengeld. Diese Form der prekären Beschäftigung nun weiter ausbauen zu wollen, ist ein Unding“, sagte Schlimbach.

Studien des IAB zeigten auch, dass Minijobs reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigte ersetzen würden. Auch vor dem Hintergrund der Fachkräfteentwicklung sei ein Ausbau der Minijobs kontraproduktiv.

„Wenn Arbeitgeber den zunehmenden Fachkräftemangel beklagen und gleichzeitig weiter auf Minijobs setzen, ist das absurd. 73% Prozent der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Sachsen verfügt über einen anerkannten Berufsabschluss oder einen Hochschulabschluss. Mit Billigjobs sind Fachkräfte weder zu gewinnen noch zu halten. Es ist überfällig, die prekären Minijobs abzuschaffen und die Beschäftigten endlich regulär und mit Tarifvertrag einzustellen“, sagte Schlimbach.


Aktuelle Daten und Schlussfolgerungen haben wir für Sachsen und die Landkreise und Städte in Sachsen in der neuen Ausgabe unserer Informationsreihe „aktuell“ zusammengefasst. Diese finden Sie hier zum Download.

 

 

Die Auswertung des WSI finden Sie hier:

Karte, Zusammenfassung und Daten zu Minijobs als ausschließlicher Beschäftigung: https://www.wsi.de/de/minijobs-39215-ausschliesslich-geringfuegig-entlohnte-beschaeftigung-kreise-29730.htm

Karte, Zusammenfassung und Daten zu Neben-Minijobs: https://www.wsi.de/de/minijobs-39215-geringfuegig-entlohnte-beschaeftigung-im-nebenjob-kreise-29729.htm

 


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