Deutscher Gewerkschaftsbund

07.05.2021

Gewerkschaft liest - Unser Programm zur Leipziger Buchmesse 2021

Der DGB in Sachsen führt vom 25. bis 29. Mai 2021 ein abwechslungsreiches Programm zur Leipziger Buchmesse durch. Gemeinsam mit Partnern finden sieben Online-Veranstaltungen statt, die unterschiedliche Aspekte von Arbeit, Solidarität und Nachhaltigkeit beleuchten. Dafür haben wir tolle Autoren gewonnen.

Die Veranstaltungen finden online statt.

25. Mai, 19 Uhr – Nadja Zillken: „Solidarisch lesen – solidarisch handeln: Der Solidarity-Reader der ver.di Jugend“

Eine Online-Veranstaltung der ver.di Jugend Leipzig-Nordsachsen und der DGB Region Leipzig-Nordsachsen

Solidarity Reader

DGB

Der Begriff „Solidarität“ scheint in pandemischen Zeiten gesamtgesellschaftlich zu einem neuen Trendwort avanciert zu sein. Gewerkschaftlich gelesen markiert er seit jeher eine Grundfeste – nicht nur unter Arbeitnehmer*innen, sondern als gesellschaftliches Ideal schlechthin.

Doch was genau verbirgt sich heute eigentlich für die Jüngsten von uns dahinter? Wo können die Älteren von den Jüngeren Solidarität lernen – und umgekehrt? Diese und weitere Fragen werden gemeinsam mit dem Publikum erörtert, um Ableitungen für unser aller solidarisches Handeln zu ziehen – nicht nur in pandemischen Zeiten!

26. Mai, 17 Uhr – Wolfgang Korn: „Wie man mit einer Fleeceweste und ein Paar Sneakers die Globalisierung erklärt“

Eine Online-Veranstaltung der GEW AJuM (Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien) und der DGB Region Leipzig-Nordsachsen

Sneakers

DGB

Unsere Wirtschaft und unser ganzes Alltagsleben werden zunehmend von der Globalisierung be­einflusst. Doch wie kann man sie erklären?

Wolfgang Korn erklärt den aktuellen Stand der Globalisierung mit einer Fleeceweste und einem Paars Sneakers. Bei den Turnschuhen führt die Suche eines Journalisten von deutschen Marken-Turnschuh-Erfinder*innen über Produktpiraten in China bis zu Billiglohnarbeiter*innen und Ma­rathonläufer*innen in Äthiopien.

Sportveranstaltungen und Sneakers sind ein Riesengeschäft mit großen Gewinnen – nur nicht für die, die dafür schuften.

Wolfgang Korns Jugendbuch „Lauf um dein Leben. Die Weltreise der Sneakers“ erhielt 2019 den „Heinrich-Wolgast-Preis“ der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für seine ausgezeichnete Darstellung von Arbeitswelten.

26. Mai, 19 Uhr – Stefan Dietl: „Die modernen Wanderarbeiter*innen – Arbeitsmigrant*innen im Kampf um ihre Rechte“

Eine Online-Veranstaltung vom Kulturbüro Sachsen e. V. der DGB Region Leipzig-Nordsachsen

Wanderarbeiter

DGB

Deutschland hat sich zu einem wichtigen Zielland für moderne Wanderarbeiter*innen entwickelt. Ihre Arbeit ist gekennzeichnet durch extreme Ausbeutung, lebensgefährliche Arbeitsbedingungen, Lohnraub und die Umgehung arbeitsrechtlicher Normen.

Das Buch beschreibt die Arbeits- und Lebensverhältnisse, die den Alltag der Betroffenen prägen und die, beispielsweise in der Fleischindustrie und in der Landwirtschaft für Aufsehen sorgten.

Daneben skizziert es die noch seltene Organisierung von Wanderarbeiter*innen zur Verbesserung ihrer Situation, von Streiks, über Baustellenbesetzungen und Demonstrationen bis hin zu der Frage welche Rolle Gewerkschaften dabei spielen können.

27. Mai, 17 Uhr – Hans-Jürgen Urban: „Gute Arbeit in der Transforma­tion. Über eingreifende Politik im digitalisierten Kapitalismus“

Eine Online-Veranstaltung von IG Metall und DGB Sachsen

Transformation

DGB

In der Arbeit finden rasante Umbruchprozesse statt – angestoßen durch global vernetzte Wert­schöpfungsketten, die Digitalisierung und die dringenden Erfordernisse umweltschonender Produk­tion und Konsumtion.

Die Doppeldeutigkeit des Buchtitels ist beabsichtigt. „Gute Arbeit in der Transformation“ kann eine Auseinandersetzung mit den Veränderungen in der Arbeitswelt ankündigen. An diesen mangelt es wahrlich nicht. Das Adjektiv „gut“ signalisiert einen normativen Anspruch. Denn Beobachtungen als Selbstzweck sind müßig.

„Gute Arbeit in der Transformation“ kann aber auch für den Versuch stehen, aus einer gesellschaft­lichen Perspektive auf die Arbeit zu blicken und Zusammenhänge zwischen den Entwicklungen in Wirtschaft, Politik und betrieblichen Strukturbrüchen herauszuarbeiten.

27. Mai, 19 Uhr – Julia Friedrichs: „Working Class – Warum wir Arbeit brauchen von der wir leben können“

Eine Online-Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und des DGB Sachsen

Working Class

DGB

Die Generation nach den Babyboomern ist die erste nach dem Zweiten Weltkrieg, die ihre Eltern mehrheitlich nicht wirtschaftlich übertreffen wird. Obwohl die Wirtschaft ein Jahrzehnt lang wuchs, besitzt die Mehrheit in diesem Land kaum Kapital, kein Vermögen.

Doch sich Wohlstand aus eige­ner Kraft zu erarbeiten ist schwieriger geworden, insbesondere für die, die heute unter 45 sind. Die Hälfte von ihnen fürchtet, im Alter arm zu sein. Was sind die Ursachen für diesen großen gesell­schaftlichen Umbruch, wann fing es an?

28. Mai, 17 Uhr – Olivia Golde: „Karstadt waren wir. Chronik einer angekündigten Leerstelle“

Eine Online-Veranstaltung von ver.di Leipzig-Nordsachsen und der DGB Region Leipzig-Nordsachsen

Karstadt

DGB

Olivia Goldes Buch beleuchtet das ehemalige Karstadt-Kaufhaus sowie dessen Vorgänger, das Centrum-Warenhaus.

Immer wieder ist die 1992 geborene Leipzigerin in den letzten Wochen vor der Schließung dort gewesen, fuhr Rolltreppe, aß im Restaurant und schaute ganz genau hin: nicht nur, wenn der Springbrunnen zur vollen Stunde musikalisch untermalt bis zur Decke sprudelte, sondern auch ein paar Minuten später, als jemand kam, um den Beckenrand trocken zu wischen. Und sie hat gesehen, dass äquivalent zu den Regalen und Etagen die Blicke der Verkäuferinnen und Kassiererin­nen immer leerer wurden.

Für sie, aber auch von ihnen erzählt „Karstadt waren wir“. Denn Golde interessiert sich vor allem für diejenigen, die jahre- und jahrzehntelang zusammen hier arbeiteten. „Meine Verbindung war Frauenarbeit und DDR-Geschichte, wie sie in die Gegenwart reicht.“

29. Mai, 17 Uhr – Autorinnenkollektiv PS – Politisch schreiben: „Kostenloses Geld! Lesung aus der PS#6“

Eine Online-Veranstaltung vom Haus der Selbstständigen und dem DGB Sachsen

kostenloses Geld

DGB

Die 2020 erschienene sechste Ausgabe der Literaturzeitschrift PS: Anmerkungen zum Literaturbe­trieb / Politisch Schreiben setzt unter dem Titel „das Prosadebüt“ den Fokus auf die Bedin-gungen der „klassischen“ Initiation in den Literaturbetrieb. Aus dieser Ausgabe lesen Carolin Krahl und Irina Nekrasova, Mitglieder des Redaktionskollektiv. Dabei treffen Punk und ein antikapitalistischer Impuls des DIY auf die zeitgenössische Plattformökonomie in ihrer literarischen Spielart.

 

Die Veranstaltungen finden online statt. Anmeldung: leipzig-nordsachsen [ÄT] dgb.de Der Teilnahmelink wird drei Tage vor der Veranstaltung per Mail zugeschickt.

 

Flyer mit allen Veranstaltungen zum Download:


Nach oben

Themenverwandte Beiträge

Pressemeldung
Lohnlücke zwischen Landkreisen und Städten in Sachsen schließen!
Die Lohnlücke zwischen den Landkreisen und Städten in Sachsen muss schleunigst geschlossen werden. Die neuen Landräte sind gefordert, sich stärker für gute Arbeitsbedingungen und tarifliche Entlohnung einzusetzen. Ansonsten droht eine immer stärkere Landflucht von Beschäftigten, die für eine ordentliche Bezahlung aus den Landkreisen in die Städte ziehen. Zur Pressemeldung
Pressemeldung
DGB Sachsen zu den Arbeitsmarktzahlen: Wer heute entlässt, hat morgen Fachkräftemangel
Um auch in Zukunft noch ausreichend qualifiziertes Personal zu haben, müssen die Unternehmen mehr dafür tun, ihre Fachkräfte zu halten und für die zukünftigen Aufgaben zu qualifizieren. Wer meint, nur nach aktuellem Bedarf entlassen und einstellen zu können, agiert kurzsichtig. In zahlreichen Branchen werden Fachkräfte gesucht. Wer sich erst einmal umorientiert hat, kommt nicht wieder. Zur Pressemeldung
Pressemeldung
Gewerkschaften legen Anforderungen an ein neues Vergabegesetz in Sachsen vor. Einsatz von Steuergeldern nur mit Tarif-, Sozial- und Ökostandards.
Die Novellierung des Vergabegesetzes in Sachsen muss zügig erfolgen. Wir fordern, dass die Erteilung öffentlicher Aufträge durch den Freistaat und durch die Kommunen an zeitgemäße Tarif-, Sozial- und Ökostandards gebunden sind. Nur so kann Dumping ausgeschlossen und eine hohe Qualität und Nachhaltigkeit von Leistungen und Produkten gewährleistet werden. Zur Pressemeldung