Auch 30 Jahre nach der Einheit, ist noch viel zu tun, um Gleichstellung herzustellen. Das zeigt die Studie der Hans-Böckler-Stiftung mehr als deutlich. Ein wesentlicher Punkt sind die Einkommen.
Auch wenn im Osten das Gender Pay Gap niedriger ist, als im Westen, ist das kein Grund zur Freude! Das resultiert nicht daraus, dass Frauen im Osten besser bezahlt werden als im Westen, sondern insbesondere aus den niedrigeren Löhnen von Männern in Ostdeutschland. Das zeigen die Daten zu den Stundenverdiensten und zur Einkommensverteilung.
Der durchschnittliche Brutto-Stundenverdienst 2019 lag in Ostdeutschland bei Frauen bei 16,11 Euro und bei Männern bei 17,26 Euro. In Westdeutschland lag er bei Frauen bei 17,93 Euro und bei Männern bei 22,82 Euro.
Mit Niedrigeinkommen unter 2000 Euro monatlich für eine Vollzeitstelle müssen in Ostdeutschland deutlich mehr Menschen auskommen, als in den alten Bundesländern: Fast 28 Prozent der ostdeutschen vollzeitbeschäftigten Frauen und 21 Prozent der Männer lagen 2018 unter dieser Einkommensgrenze. Im Westen waren es rund 19 Prozent der weiblichen und acht Prozent der männlichen Vollzeitbeschäftigten. Gemäß Zahlen für 2019 ist der Anteil etwas zurückgegangen. 2019 lagen noch fast 24 Prozent der ostdeutschen vollzeitbeschäftigten Frauen und über 17 Prozent der Männer unter dieser Einkommensgrenze. Im Westen waren es fast 17 Prozent der weiblichen und fast acht Prozent der männlichen Vollzeitbeschäftigten.
Eine wesentliche Ursache für die niedrigeren Löhne in Ostdeutschland ist die geringere Tarifbindung.
Unsere Forderung ist klar: Gender Pay Gap schließen und Tarifbindung erhöhen!
Die Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung und der WSI Report stehen hier zur Verfügung:
https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-deutsche-einheit-auch-im-job-26655.htm