DGB-Jugend Sachsen fordert Förderprogramm für Azubi-Wohnen in Sachsen

Datum

Ordnungsnummer PM 27

Mit der neuen Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und den Bundesländern werden dem Freistaat Sachsen für 2023 24,9 Millionen Euro Bundesmittel zur Förderung von jungem Wohnen zur Verfügung gestellt. Die Voraussetzung ist eine sächsische Kofinanzierung i.H.v. 7,5 Millionen Euro.

Dazu erklärt Vincent Drews, Bezirksjugendsekretär der DGB-Jugend Sachsen: „In Sachsen gibt es bislang keinerlei Förderung für Azubi-Wohnheime. Und das, obwohl Auszubildende teils stundenlange Fahrtwege zwischen Wohnort, Ausbildungsbetrieb und Berufsschule haben. Ein durchdachtes Netz an Azubi-Wohnheimen, bspw. in der Nähe großer Berufsschulzentren oder in Regionen mit vielen Ausbildungsbetrieben, wäre eine echte Erleichterung für die jungen Menschen. Die neue Bundesförderung muss daher auch für Auszubildende genutzt werden und darf nicht nur in den allgemeinen sozialen Wohnungsbau oder in Studierendenwohnheime fließen.“

Dass die örtliche Nähe der Ausbildung zum eigenen Wohnort eine große Rolle spielt, hat erst jüngst der sächsische Ausbildungsreport der DGB-Jugend Sachsen ergeben. Gut 52% der Befragten gaben an, dass das Thema bei der Wahl des Ausbildungsberufs eine Rolle gespielt hat. Damit war es das zweitwichtigste Kriterium nach dem Interesse am Berufsfeld. „Insbesondere für ländliche Regionen wie die Lausitz könnten Azubi-Wohnheime ein Standortfaktor werden, der es für junge Menschen attraktiv macht, die vor Ort angebotenen Ausbildungsplätze auch tatsächlich anzunehmen“, so Vincent Drews weiter.

„Ein solches Förderprogramm braucht aber auch klare Regeln, damit die geschaffenen Wohnheimplätze bezahlbar für Auszubildende bleiben. Deswegen fordern wir eine Begrenzung der monatlichen Miete auf 25% der durchschnittlichen Ausbildungsvergütung. Um die Bezahlbarkeit zu sichern, sollten die Wohnheime von gemeinwohlorientierten Trägern gebaut und betrieben werden. Dafür kommen aus unserer Sicht das sächsische Studierendenwerk, kommunale Wohnungsbaugesellschaften oder Genossenschaften in Frage“, sagt Drews abschließend.

Weitere Informationen des Bundesministeriums: BMWSB - Startseite - Bezahlbarer Wohnraum für junge Menschen: Sonderprogramm Junges Wohnen gestartet! (bund.de)

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