„Es wäre doch absurd, wenn 16 – 17jährige am 9. Juni ins Wahllokal kommen, aber nur einen der beiden Stimmzettel ausgehändigt bekommen. Die Politik in Europa mitgestalten ja, die in der Kommune nein“, ärgert sich Vincent Drews, Bezirksjugendsekretär der DGB-Jugend Sachsen.
„Die Europawahl in diesem Jahr ist die erste Gelegenheit für unter 18jährige in Sachsen, an einer Wahl teilzunehmen. Es wird aber zum Frustrationserlebnis für junge Menschen, wenn sie dabei nicht auch den Gemeinderat mitwählen können. Der Sächsische Landtag sollte die Absenkung des Wahlalters bei den Europawahlen zum Anlass nehmen, endlich auch die Kommunal- und Landtagswahl ab 16 zuzulassen,“ so Vincent Drews weiter.
Die DGB-Jugend Sachsen setzt sich seit Jahren für die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ein und verweist dabei auf bereits existierende Wahlmöglichkeiten junger Menschen in ihrer Arbeitswelt.
„Wenn im Betrieb oder dem öffentlichen Dienst die Betriebs- und Personalräte gewählt werden, dürfen junge Beschäftigte ab 16 Jahren mitwählen. Warum sollen sie das nicht auch bei parlamentarischen Wahlen? Junge Menschen über 16 Jahre treffen verantwortliche Entscheidungen und setzen sich intensiv mit der Frage auseinander, wer wirklich ihre Interessen vertritt. Auch eine 2023 veröffentliche Studie der Otto-Brenner-Stiftung kommt zu dem Ergebnis, dass es keine Zweifel an der Befähigung 16- und 17-Jähriger zur politischen Teilhabe gibt. Es wird höchste Zeit, dass in Sachsen auch junge Menschen unter 18 Jahre die Politik mitbestimmen dürfen, die ihre eigene Zukunft beeinflussen wird“, so Drews abschließend.