Zum heutigen Auftakt der Pflegekommission der Bundesregierung fordert die stellv. Vorsitzende des DGB Sachsen, Daniela Kolbe, eine Reform für gute und bezahlbare Pflege.
„Die drängenden Probleme in der Pflege müssen jetzt entschlossen angegangen werden. Wir brauchen eine mutige Pflegepolitik, die den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen Sicherheit gibt. Wer jahrelang in die Pflegeversicherung eingezahlt hat, muss darauf vertrauen können, im Pflegefall abgesichert zu sein. Wir fordern ein tragfähiges Konzept, damit Pflegeleistungen für die Menschen bezahlbar sind und in hoher Qualität in allen Regionen zur Verfügung stehen“, sagte Daniela Kolbe.
Insbesondere für Sachsen, das bis 2030 das demografisch älteste Bundesland Deutschlands sein wird, drohen dramatische Konsequenzen, wenn jetzt nicht umfassend und gerecht gegengesteuert wird. Nach den aktuellsten Zahlen des Statistischen Landesamtes gab es im Jahr 2023 im Freistaat Sachsen 363.243 Pflegebedürftige. Die Zahl ist von 2021 auf 2023 um 52.569 Pflegebedürftige bzw. 16,9 Prozent gestiegen.
„Ein Streichkonzert bei den Leistungen der Pflegeversicherung oder Angriffe auf die Arbeitsstandards der Beschäftigten lehnen wir entschieden ab. Die Pflege steht und fällt mit den Beschäftigten. Die Arbeitsbelastung ist sehr hoch und die Arbeit wird auf Kosten der Beschäftigten immer weiter verdichtet. Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen und ordentliche Tariflöhne, damit sich mehr junge Menschen für einen Pflegeberuf entscheiden“, sagte Kolbe.