„Die heute veröffentlichten Zahlen zur geringen Tarifbindung in Sachsen sind ein Handlungsauftrag an die Politik, endlich die Rahmenbedingungen für mehr Tarifverträge und eine höhere Reichweite von Tarifverträgen zu verbessern. Die Instrumente liegen auf dem Tisch und müssen umgesetzt werden. Es ist nicht erklärbar, warum in Sachsen noch immer mit öffentlichen Geldern die Billigangebote von Unternehmen ohne Tarifvertrag finanziert werden. Damit wird letztlich Tarifflucht belohnt. Das ist nicht hinnehmbar. Sachsen muss endlich Tarifland werden.“
Die Politik muss ihre Steuerungsmöglichkeiten ernst nehmen und Tariftreue bei der Vergabe öffentlicher Mittel endlich im Sinne der Beschäftigten und der tarifgebundenen Unternehmen regeln. Zentral ist dabei eine Tariftreueregelung im Vergabegesetz und in der Wirtschaftsförderung.
„Die Beschäftigten machen sich mit den Gewerkschaften in den Betrieben und Verwaltungen für eine Tarifwende stark und erkämpfen mit Tarifverträgen ganz konkrete Verbesserungen für die Beschäftigten in Sachsen. Bei den Löhnen, bei den Arbeitsbedingungen, bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Damit erhöhen Tarifverträge auch die Attraktivität Sachsens bei den dringend benötigten Fachkräften. Jetzt liegt der Ball im Spielfeld der Politik. Die sächsische Staatsregierung und die neue Bundesregierung müssen für die Stärkung der Tarifbindung in die Offensive gehen“, forderte Kolbe.