„Die Krise in der Industrie macht sich voll auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar“, sagte der sächsische DGB-Vorsitzende Markus Schlimbach heute zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen.
„Besonders betroffen sind junge Menschen, die Zahl der Menschen unter 25 Jahren, die arbeitslos werden, ist wieder weit überdurchschnittlich gestiegen. Auch bei den Ausbildungsstellen ist ein Tiefpunkt erreicht, den es in den letzten Jahren nicht gegeben hat.“ Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen unter 25 Jahren um über 10% (+1604) gestiegen. Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsplätze sind zum Ausbildungsstart auf nur 18.044 gesunken, vor 2 Jahren waren es noch 3.000 mehr.
Neben der anhaltenden Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung und den Entlassungen in der Industrie, sind viele Jugendliche nach der Ausbildung nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen worden. Der sächsische DGB-Vorsitzende appellierte an die Unternehmen in Sachsen: „Die aktuelle wirtschaftliche Krise beseitigt nicht das langfristige Fachkräfteproblem. Wer heute nicht ausbildet und jungen Menschen eine Chance bietet, wird in ein paar Jahren nach Fachkräften jammern. Jetzt zu investieren, bedeutet die Zukunft zu gestalten!“, so Schlimbach.
Daneben sei es notwendig, dass Arbeitsagenturen und Jobcenter genügend arbeitsmarktpolitische Instrumente zur Verfügung haben. Ein Teil des Anstiegs der Arbeitslosigkeit sei auch auf die Kürzungen bei der Arbeitsmarktpolitik zurückzuführen. „Hier muss die Bundesregierung gegensteuern. Kürzungen in diesem Bereich sorgen sofort für höhere Arbeitslosigkeit“, sagte der DGB-Chef.