DGB Sachsen verleiht ersten Ungleichstellungspreis an den sächsischen Kultusminister Christian Piwarz

Datum

Ordnungsnummer PM 63

Daniela Kolbe, Vize-Chefin des DGB Sachsen sagte: „Wir Gewerkschaften setzen uns täglich in den Betrieben, Verwaltungen und gegenüber der Politik für mehr Gleichstellung und gegen Diskriminierung ein. Das ist nach wie vor dringend notwendig, denn noch immer verdienen Frauen weniger Geld für die gleiche Arbeit und sind seltener in Führungsverantwortung. Mit dem neuen Negativpreis wollen wir sichtbar machen, wer besonders stark gegen die Gleichstellung arbeitet und wo Ungleichheit und Diskriminierung real praktiziert werden. Damit wollen wir auch einen Beitrag für mehr Gleichstellung leisten und Verbesserungen anstoßen. Die Resonanz auf unseren Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen war groß und wir haben mit dem sächsischen Kultusminister und seinem Genderverbot einen würdigen Preisträger ausgewählt.“

Claudia Maaß, Vize-Chefin der GEW Sachsen sagte in ihrer Laudatio: „Das Genderverbot an sächsischen Schulen ist ein fatales Signal. Denn es bestraft eine Haltung und nicht einen unbewussten Rechtschreibfehler. Dabei gab es nie eine Notwendigkeit für dieses Verbot. Die Schulen haben angesichts von Lehrkräftemangel und Unterrichtsausfall ganz andere Probleme und Herausforderungen. Mit dem Verbot kommt nun hinzu, dass Schüler*innen ihre Lehrkräfte denunzieren, Eltern sich plötzlich berechtigt fühlen, Lehrkräfte unangemessen zurechtzuweisen und Schulen verunsichert sind, ob man mit externen Partner*innen weiterhin zusammenarbeiten kann, wenn diese geschlechterinklusiv kommunizieren.“

Hintergrund:

Der Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen erfolgte öffentlich. Nominiert werden konnten Kandidatinnen und Kandidaten in Sachsen in den Kategorien Wirtschaft und Politik. Neben Einzelpersonen konnten auch Organisationen, Vereine, Verbände und Institutionen vorgeschlagen werden.

Es wurden 20 Vorschläge eingereicht. Die Auswahl des Preisträgers erfolgte durch eine Jury, die aus Vertreterinnen der DGB-Gewerkschaften bestand.

Die Preisverleihung des Ungleichstellungspreises fand am 26. August im Rahmen eines Frauenpolitischen Abends des DGB Sachsen während der Dresdner Gleichstellungswoche statt.

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