„Der Ministerpräsident wiederholt die Forderungen von Arbeitgebern eins zu eins. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Sachsen haben in den letzten Monaten und Jahren um eine Verkürzung der Arbeitszeit gekämpft, zum Beispiel bei der 35-Stunden-Woche in der Metall- und Elektroindustrie.
Arbeitsverdichtung und ein viel zu enges Personalkorsett treiben Menschen in die innere Kündigung und den Schritt zu einer Arbeitszeitverkürzung. Manche Arbeitgeber in Sachsen haben bis heute nicht verstanden, dass Motivation und gute Arbeitsbedingungen ganz eng miteinander verbunden sind. Zum Halten von Fachkräften braucht es bessere und nicht schlechtere Arbeitsbedingungen.
Das Gleiche gilt für die Rente mit 63 – oder real 65 Jahren. Schlechte Arbeitsbedingungen sind für viele ältere Beschäftigte der Grund, vorzeitig auszusteigen. Arbeitsplätze mit Arbeitsbedingungen, die auf die Knochen gehen, halten viele Beschäftigte im Alter einfach nicht mehr aus. In Sachsen sind 48 Prozent der für den Index Gute Arbeit Befragten der Meinung, unter den gegebenen Arbeitsbedingungen ihre aktuelle Tätigkeit nicht bis zum gesetzlichen Rentenalter uneingeschränkt ausüben zu können.
Aus dem Wolkenkuckucksheim einer Staatskanzlei sollte man nicht über Arbeitsbedingungen urteilen und die Argumente der Arbeitgeber nachbeten“, sagte Schlimbach.