Am 25. November ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Wir erinnern an diesem Tag an unterschiedlichen Orten an die Opfer von Gewalt gegen Frauen und tragen unsere Forderung für einen besseren Schutz von Frauen auf die Straße.
„Jeder einzelne Fall von Gewalt an Frauen ist einer zu viel und muss ein Weckruf an uns alle sein. Gewalt gegen Frauen ist kein Randphänomen und auch keine Privatsache. Statistisch ist jede dritte Frau in Deutschland in ihrem Leben mindestens einmal von Gewalt betroffen. Die betroffenen Frauen brauchen mehr Unterstützung und Sicherheit. Noch immer klaffen aber Lücken in der Gesetzgebung, bei der Prävention, den Hilfestrukturen und deren Finanzierung. Auch die regionale Abdeckung ist mangelhaft. Ob Frauen Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt finden oder nicht, darf aber nicht vom Wohnort abhängen. Beratung, Schutz und Unterstützung in Frauenhäusern müssen in allen Regionen gleichwertig gesichert und kostenfrei gewährleistet sein“, forderte die Vize-Chefin des DGB Sachsen Daniela Kolbe.
Das am 28. Februar 2025 in Kraft getretene Gewalthilfegesetz (GewHG) verspreche laut Kolbe deutliche Verbesserungen und müsse jetzt zügig und konsequent umgesetzt werden. Die Verantwortung der Bundesländer für die Sicherstellung von Hilfsangeboten gelte ab dem 1. Januar 2027, und der individuelle Rechtsanspruch auf kostenfreien Schutz und Beratung für gewaltbetroffene Frauen und Kinder trete am 1. Januar 2032 in Kraft.
„Wir haben uns gefreut, dass auch der Freistaat Sachsen dem Gewalthilfegesetz in Bundesrat zugestimmt hat. Sachsen muss jetzt zügig bis Ende 2026 eine Analyse des Bedarfs an Gewalthilfesystemen und eine Entwicklungsplanung vorlegen. Dazu gehört eine detaillierte Bestandsaufnahme und schnellstmöglich eine flächendeckende Bereitstellung von kostenfreien Hilfsangeboten. Betroffene von Gewalt die Hilfe suchen, dürfen nicht wegen fehlender Kapazitäten vertröstet oder abgewiesen werden. Es geht um akute Gefährdungen und die Sicherheit von Frauen und Kindern. Da akzeptieren wir keinen Verweis auf klamme Kassen oder Haushaltszwänge“, so Kolbe.
Der Bund entlaste die Länder bis 2036 mit insgesamt 2,6 Milliarden Euro, um die Umsetzung der Maßnahmen zu unterstützen. Kolbe mahnte an, die Hilfsangebote in Sachsen auszubauen und die Bundesmittel nicht dafür zu nutzen, die Landesmittel zurückzufahren.
Der DGB wird am 25.11.2024 in Sachsen gemeinsam mit anderen Partnerorganisationen durch Aktionen ein klares Nein zu Gewalt an Frauen senden:
In Leipzig ruft der DGB mit einem Bündnis am 25.11. zur Demonstration „Täter sein hat System – Gewaltstrukturen durchbrechen“ auf. Start: 14:30 Uhr, GRASSI-Museum, Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig. Zwischenkundgebungen: Gewandhaus, Neues Rathaus. Abschlusskundgebung ca. 17:30 Uhr: Kleiner Willy-Brandt-Platz.
In Dresden wird der DGB gemeinsam mit dem Landesfrauenrat und zahlreichen weiteren Organisationen ab 18:00 Uhr eine Kundgebung auf dem Theaterplatz durchführen. Ab 17:00 Uhr startet eine Demo vom Alaunplatz zum Theaterplatz.
In Plauen organisiert das Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage Vogtland zusammen mit dem Theater Plauen-Zwickau sowie weiteren Akteuren von 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr eine Ausstellung auf dem Postplatz.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie hier:
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen 2025 | DGB Sachsen
Außerdem weist der DGB Sachsen auf das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hin, das Frauen in Not rund um die Uhr und in zahlreichen Sprachen unterstützt. Es ist erreichbar unter: 08000 116 016. www.hilfetelefon.de.