Zu Gast waren diesmal Lutz Auerbach, Leiter Verkehr, Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe und Verkehrsverbund Oberelbe GmbH (VVO), Stephan Berger, Abteilungsleiter Mobilität, Sächsisches Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung (SMIL), Michael Koch, Referent für die Region Dresden, Fahrgastverband vor PRO BAHN, Stephan Kühn, Bürgermeister, Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften der Stadt Dresden und Detlef Müller, Verkehrspolitiker, ehemaliger SPD-MdB.
Im Fokus stand diesmal der Schienenpersonennahverkehr (SPNV), da Straßenbahnen und Regional- und Fernverkehr für Dresden und die Anbindung an die Region eine besondere Rolle spielen. Allein nach Dresden pendeln aktuell täglich rund 100.000 Menschen ein und 60.000 aus.
Mit der wirtschaftlichen Entwicklung im Dresdner Norden ist ein Ausbau der Verkehrswege erforderlich. Bürgermeister Kühn stellte seinen Plan dafür vor, der dem Stadtrat in Kürze präsentiert wird. Neben zahlreichen Maßnahmen, die alle Verkehrsarten betreffen, geht es auch um die Verlängerung der Straßenbahnlinie 8, besonders aber um den Ausbau der Buslinie 82. Auch die Pläne zur Verlängerung von S7 und S8 wurden diskutiert.
Was in der Diskussion immer wieder zur Sprache kam war die Sicherstellung der Planungshorizonte und der Finanzierung. Lutz Auerbach vom VVO machte deutlich, dass er bereits jetzt Entwicklungen und Vergaben im Jahr 2040 betrachten muss. Mit Haushaltslogiken von ein bis zwei Jahren kommt er da nicht weit. Deshalb sind die Entwicklungen auf Bundesebene, über einen Infrastrukturentwicklungsfond Geld für sieben bis acht Jahre zur Verfügung zu stellen, genau richtig.
Da die Veranstaltung darauf ausgelegt war, dass sich auch die Gäste mit in die Diskussion einbringen, stellte u.a. Dietmar Damaschke, Kreisvorsitzender des DGB Meißen, Fragen zur Anbindung des ländlichen Raumes mit Blick auf die Stadt Riesa. Hier gibt es aktuelle Pläne zum Verzicht auf den Halt des ICE. Außerdem gibt es tägliche Probleme mit dem RE 50 wegen Ausfällen und zu geringer Kapazitäten. Der Servicepoint der Deutschen Bahn soll ebenfalls eingestellt werden. Alles keine guten Entwicklungen, die die angespannte politische Situation im Landkreis Meißen zusätzlich befeuern.
Als Resümee des gestrigen Abend stellt Dirk Ebert, Vorsitzender des DGB-Dresden, fest: "Die größte Herausforderung liegt in der Verlässlichkeit und Leistungsfähigkeit der Schieneninfrastruktur. Es gilt das Schienennetz durch SANIEREN,DIGITALISIEREN und ERWEITERN, fit für die nächsten Jahrzehnte zu bekommen. Wir brauchen Planungsbeschleunigung bei den notwendigen Investitionen und Bürokratieabbau bei Genehmigungsverfahren. Stellen wir jetzt die Weichen für die Zukunft mit einem attraktiven Deutschlandangebot der Schiene."