Tag der Pflegenden: DGB Sachsen fordert Kurswechsel in der Pflegepolitik

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Ordnungsnummer PM 24

„Die Herausforderungen und drängenden Probleme in der Pflege, müssen entschlossen angegangen werden und dürfen nicht länger zu Lasten der kranken- und pflegebedürftigen Menschen sowie der Beschäftigten auf die lange Bank geschoben werden. Statt das Thema weiter zu vertagen, fordern wir schnell ein tragfähiges Konzept, um die Beschäftigten zu entlasten und die Finanzierung der Pflege dauerhaft zu stabilisieren“, erklärt Daniela Kolbe, stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen.

Insbesondere für Sachsen, das bis 2030 das demografisch älteste Bundesland Deutschlands sein wird, drohen dramatische Konsequenzen, wenn jetzt nicht umfassend und gerecht gegengesteuert wird. Nach den aktuellsten Zahlen des Statistischen Landesamtes gab es im Jahr 2023 im Freistaat Sachsen 363.243 Pflegebedürftige. Die Zahl ist von 2021 auf 2023 um 52.569 Pflegebedürftige bzw. 16,9 Prozent gestiegen.

„Wir brauchen keine Lippenbekenntnisse, sondern eine mutige Pflegepolitik im Interesse der Menschen. Im Zentrum müssen eine solidarische Finanzierung und bessere Arbeitsbedingungen stehen. Die Pflege steht und fällt damit, ob Menschen sich dauerhaft für den Pflegeberuf entscheiden. Die Arbeitsbelastung ist nach wie vor sehr hoch und die Arbeit wird immer weiter auf Kosten der Beschäftigten verdichtet. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden, auch weil sonst die Beschäftigten mit den Füßen abstimmen. Wir fordern verbindliche, bedarfsgerechte Personalvorgaben in Krankenhäusern und der Altenpflege. Die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen müssen mit einer Stärkung der Tarifbindung durch verbindliche Tarifverträge in allen Pflegebereichen deutlich verbessert werden“, sagte Kolbe.

„Die Politik steht jetzt in der Verantwortung, die Weichen neu zu stellen“, so Kolbe. „Pflege darf nicht länger ein ungelöstes Dauerproblem bleiben. Wir erwarten mutige Entscheidungen, konkrete Gesetze und eine Politik, die sich an den Menschen orientiert. In Sachsen und bundesweit.“

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