Zu den heute veröffentlichten Daten des Statistischen Landesamtes zu ausländischen Beschäftigten in Sachsen sagte der sächsische DGB-Chef Markus Schlimbach:
„Ausländische Beschäftigte leisten einen wesentlichen Beitrag und sind selbstverständlicher Teil des sächsischen Arbeitsmarktes. Sie sind in vielen unterschiedlichen Branchen wie beispielsweise in der Industrie, in der Ernährungswirtschaft, im Gesundheitswesen, in den Hotels und Gaststätten oder in der Logistik beschäftigt. Als Gewerkschaften machen wir uns dafür stark, dass sie gleichberechtigt Teil der Belegschaften sind und nicht von Diskriminierungen betroffen sind. Um Gleichbehandlung durchzusetzen, bieten wir mehrsprachige Informationen und Beratung an. Denn nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern.“
Die Hauptherkunftsländer der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Sachsen sind laut Daten der Bundesagentur für Arbeit zum 30.6.2024 Polen mit 29.302 und Tschechien mit 15.662 Beschäftigten.
„Bei den Beschäftigten aus den Nachbarländern handelt es sich häufig um Grenzgänger, die täglich zur Arbeit nach Sachsen pendeln. Sie arbeiten in Sachsen, zahlen in Sachsen in die Sozialversicherung und Steuern. Die Arbeitgeber sind auf die Beschäftigten aus den Nachbarländern dringend angewiesen. Umso ärgerlicher ist es, wenn wir feststellen müssen, dass ihre Löhne niedriger sind als die der anderen Beschäftigten, der Kündigungsschutz unterlaufen wird oder Arbeitsunfälle nicht gemeldet werden. Diese Diskriminierung darf auf dem gemeinsamen Arbeitsmarkt im Grenzraum keinen Platz haben“, forderte Schlimbach.
Umso wichtiger sei es, dass der Freistaat Sachsen mit der Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte in Sachsen (BABS) eine Stelle geschaffen hat, die in mehreren Sprachen Beratung für Beschäftigte aus anderen EU-Ländern anbietet.
Mit Blick auf die stationären Grenzkontrollen Deutschlands zu Polen und Tschechien sagte Schlimbach: „Für die Beschäftigten, die täglich zur Arbeit über die Grenze pendeln, sind die Kontrollen eine zusätzliche Belastung. Neben dem ohnehin langen Arbeitsweg stehen sie nun noch im Stau an der Grenze. Das führt zu Verspätungen. Ich appelliere an die Politik, die Grenzgänger nicht zu vergessen und die stationären Grenzkontrollen einzustellen“, so Schlimbach.