DGB Kreisverband Nordsachsen: Stolperstein Putzen in Eilenburg
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Bürgerinnen und Bürger,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
am 09. November im Jahr 1938 brannten in ganz Deutschland unzählige Synagogen. Damit begann eine in der Weltgeschichte beispiellose Verfolgung und Vernichtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, wozu deren Abstammung benutzt wurde.
Heute werden erneut Schuldzuweisungen laut und leider oft unbedacht an Stammtischen wiederholt, wonach „die Anderen“ für die soziale Schieflage in der Bundesrepublik Schuld trügen.
Vergessen wir nie, wohin dies führte: zu millionenfacher Verfolgung, Entrechtung und der systematischen Ermordung von Juden, Sinti und Roma, politisch und konfessionell Verfolgten, Homosexuellen und körperlich und geistig Behinderten.
In über 500 Orten in Deutschland erinnern Stolpersteine an die Opfer der NS-Zeit. Damit die Vergangenheit nie wieder Zukunft wird, wollen wir gemeinsam an den Stolpersteinen Kerzen entzünden und der Opfer gedenken.
Wir würden uns freuen, wenn auch in Eilenburg der bundesweite Aktionstag „Stolperstein putzen“ als Anlass zum Gedenken genommen wird und Sie als Bürger der Stadt Eilenburg einen kurzen Moment inne halten.
16:00 Uhr Beginn Stadtrundgang zu den innerstädtischen Stolpersteinen
- Werner Glaser, Eckart-Str. 6-8, Eilenburg
Im Anschluss werden die weiteren Stolpersteine der Stadt Eilenburg teilweise gemeinsam, teilweise individuelle geputzt.
An den Stolpersteinen werden die Biografien verlesen und die Steine gereinigt.
An folgenden Orten befinden sich in Eilenburg bereits verlegte Stolpersteine:
- Moritz Lenker und Hermann Michaelis, Kellerstr. 14a
- Nathan und Max Samuel, Am Ring 32, Eilenburg/ Kospa
- Kurt Bennewitz, Puschkinstr. 64
- Familie Suchestow, Bergstr. 2
- Werner Glaser, Eckart-Str. 6-8
- Otto Tuchel, Am Ehrenfriedhof 11
- Hans Freimann, Torgauerstr. 19
Wir würden uns freuen, gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus setzen zu können. Für Weltoffenheit, Zivilcourage und ein demokratisches Miteinander.
Reinigen wir gemeinsam zur Mahnwache die Stolpersteine und entzünden wir an jedem Stolperstein eine Kerze zur Erinnerung und Mahnung an die Opfer der NS-Diktatur. Damit machen wir die Verbrechen sichtbar.
Zum Gedenken: Bitte den Stein mit einer Kerze hervorheben.
Zur Mahnwache werden die Lebensläufe vorgelesen und zu den Stolpersteinen gelegt, so dass auch andere die Lebens- und Leidensgeschichte der Opfer nachlesen können.
Da die Stolpersteine im Laufe der Zeit oxydieren und graubraun werden, sind sie oft in ihrer Umgebung nicht mehr wahrnehmbar. Der 9. November sollte dazu genutzt werden, diese wieder sichtbar zu machen.
DGB Kreisverband Nordsachsen
20251109 Stolpersteine putzen.pdf (PDF, 68 kB)
Weitere Informationen: zur Webseite