DGB-Jugend Sachsen: Ausbildungsunternehmen dürfen nicht zu wählerisch werden!

Datum

Ordnungsnummer 64

Im Rahmen ihrer Befragung zum Ausbildungsreport 2025 hat die DGB-Jugend erhoben, welche Zugangsvoraussetzungen und Hürden junge Menschen für die duale Ausbildung in Sachsen sehen. 

Dazu erklärt Vincent Seeberger, Bezirksjugendsekretär der DGB-Jugend Sachsen: „Es verwundert schon, wenn die sächsische Wirtschaft über mangelnde Fachkräfte klagt, die Hälfte der Ausbildungssuchenden aber gleichzeitig die Erfahrung macht, mit ihren Bewerbungen abgelehnt zu werden. Die Ergebnisse zeigen, wie viel Aufwand junge Menschen treiben müssen, um sich erfolgreich auf eine Ausbildung in Sachsen zu bewerben. Die Mehrheit der Auszubildenden hat zwei bis zehn Bewerbungen geschrieben, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Ich kann den Ausbildungsunternehmen nur raten, nicht zu wählerisch zu sein und allen interessierten jungen Menschen eine Chance zu geben.“

Darüber hinaus hat die DGB-Jugend Sachsen auch erhoben, welche Kriterien für junge Menschen ausschlaggebend sind, um sich für einen Ausbildungsbetrieb zu entscheiden. Ganz vorn dabei: Die gute Erreichbarkeit von Betrieb (61%) und Berufsschule (46%), das Arbeitsklima im Betrieb (60%) sowie Arbeitszeiten (50%) und Vergütung (43%).

„Unsere Ergebnisse geben klare Hausaufgaben auf, um die duale Ausbildung in Sachsen attraktiver zu machen. Der Staat muss den ÖPNV ausbauen und jungen Menschen bezahlbare Mobilität ermöglichen. Wir fordern bereits seit dem Wegfall des Azubitickets im Jahr 2024, dass das bestehende Bildungsticket auch für Auszubildende geöffnet werden muss. Dieser Schritt ist überfällig“, sagt Seeberger. „Zu den Hausaufgaben der Ausbildungsunternehmen gehört, die Bedürfnisse der Auszubildenden ernst zu nehmen und für ein gutes Arbeitsklima zu sorgen. Dazu gehören Arbeitszeiten, die eine Vereinbarkeit von Ausbildung und Freizeit ermöglichen und eine Ausbildungsvergütung, von der die jungen Menschen leben können. Gerade letzteres ist in Sachsen nicht mal der Hälfte der Auszubildenden möglich. Wenn wir hier nicht schnell Abhilfe schaffen, werden sich die jungen Menschen nach Alternativen umschauen und der Fachkräftemangel wird sich verschärfen.“

Hier gibt es ein Factsheet zu den Ergebnissen zum Download. 

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