Kurzarbeit ist ein wichtiges Instrument, um die gegenwärtige Krise zu bewältigen. Die bisherigen Zahlen zur Anzeige von Kurzarbeit durch die Unternehmen zeigen, dass das Instrument Kurzarbeit gut angenommen wird. Damit wird Beschäftigung gesichert und Entlassungen verhindert.
Das Motto muss lauten: Fachkräfte halten, Beschäftigte absichern.
„Für die Absicherung von Beschäftigten reicht die derzeitige Höhe des Kurzarbeitergeldes von 60% bzw. 67% nicht aus. Es muss auf 80% erhöht werden!“, so Markus Schlimbach, Vorsitzender DGB Sachsen. „Viele Beschäftigte werden einen Anspruch auf zusätzliche Leistungen in der Grundsicherung haben und mit Hartz IV aufstocken müssen“
Angesichts der Medianlöhne in Sachsen, wird dies bei Kurzarbeitergeld in Höhe von 60% voraussichtlich mehr als die Hälfte betreffen. In Dresden beispielsweise betrifft dass alle die weniger als 3089 € verdienen. In vielen Landkreisen liegt die Schwelle bei 2530 €, was rund die Hälfte aller Beschäftigten bedeutet.
Für einzelne Branchen haben die Gewerkschaften und Arbeitgeber Tarifverträge oder Vereinbarungen zur Erhöhung des Kurzarbeitergeldes abgeschlossen. z.B. Chemieindustrie, Systemgastronomie, Metall- und Elektroindustrie.
„Aber wo kein Tarifvertrag und keine Vereinbarung gilt, müssen die Beschäftigten mit massiven Einkommensverlusten rechnen. Die Beschäftigten in Sachsen sind wegen der geringen Tarifbindung in besonderem Maße davon betroffen. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, das Kurzarbeitergeld auf 80% zu erhöhen. Es muss existenzsichernd sein und für das Leben reichen“, so Schlimbach weiter.
Daten für die Landkreise und kreisfreien Städte sind in der PDF enthalten.