Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 40 - 01.05.2023

DGB Sachsen zum 1. Mai 2023: DGB-Chef Schlimbach fordert modernes Vergabegesetz. Sachsen muss Tarifland werden.

Der sächsische DGB-Vorsitzende Markus Schlimbach hat auf der Mai-Kundgebung in Freiberg eine Offensive für Gute Arbeit und Tarifbindung in Sachsen gefordert.

„Sachsen muss bei den Arbeitsbedingungen und Löhnen deutlich besser werden, um Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu halten und zu gewinnen. Um attraktiv zu sein, muss Sachsen noch mehr tun. Bei den Löhnen hinkt Sachsen ebenso hinterher, wie bei den Arbeitsbedingungen“, sagte Schlimbach.

Gute Löhne und Arbeitsbedingungen gäbe es nur mit Tarifvertrag. „Die Beschäftigten in Sachsen haben in den letzten Jahren zahlreiche neue Tarifverträge und gute Tarifabschlüsse erkämpft. Monatlich 780 Euro mehr haben Beschäftigte mit Tarifvertrag gegenüber Beschäftigten ohne Tarifvertrag in der Tasche. Das ist eine Hausnummer. Jetzt müssen diese Verbesserungen aber in der Fläche ankommen. Sachsen muss Tarifland werden“, forderte Schlimbach.

Sachsen ist bundesweit bei der Tarifbindung auf dem vorletzten Platz. Lediglich 42 Prozent der Beschäftigten arbeiten mit einem Tarifvertrag. Von den Betrieben hätten nur 15 Prozent einen Tarifvertrag.

An den anwesenden Ministerpräsidenten Kretschmer und die sächsische Staatsregierung richtete Schlimbach die Forderung, endlich den Koalitionsvertrag umzusetzen und das Vergabegesetz zu modernisieren. „Das sächsische Vergabegesetz setzt aktuell auf Billigangebote und benachteiligt die Unternehmen, die gute Tariflöhne zahlen und ihre Beschäftigten ordentlich behandeln. Diese Geiz-ist-geil-Mentalität ist nicht nur vollkommen aus der Zeit gefallen, sondern bei der Fachkräftegewinnung geradezu kontraproduktiv. Die Staatsregierung muss jetzt mit einer Tariftreueklausel dafür sorgen, dass öffentliche Gelder nur noch an Unternehmen vergeben werden, die einen Tarifvertrag haben“, sagte Schlimbach.

Abschließend erinnerte Schlimbach daran, dass im Jahr 1933, dem Tag der Arbeit das dunkelste Kapitel in der Geschichte der freien Gewerkschaften folgte. „Am 2. Mai stürmten vor 90 Jahren Nationalsozialisten im ganzen Land Gewerkschaftshäuser, Büros und Wohnungen. Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die sich der Gleichschaltung der Gewerkschaften widersetzten, wurden verschleppt und gefoltert. Die DGB-Gewerkschaften haben aus der nationalsozialistischen Verfolgung Lehren gezogen. „Ungebrochen solidarisch“ heißt für uns auch, entschlossenes Handeln gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Intoleranz.“


Nach oben

Kontakt Pressestelle

Porträt Anna Bernstorf

Anna Bernstorf
Pressesprecherin

Tel.:   0351-8633 144
Fax:   0351-8633 158

E-Mail: Anna.Bernstorf [ÄT] dgb.de

Pressefotos

Pressefoto Markus Schlimbach
DGB Sachsen/Rietschel
Pressefoto Markus Schlimbach
DGB Sachsen/Rietschel
Pressefoto Markus Schlimbach
DGB Sachsen/Rietschel

RSS-Feed

Subscribe to RSS feed
Abonnieren Sie die Pressemitteilungen des DGB-Bezirks Sachsen.
Suchbegriff eingeben
Datum eingrenzen
seit bis